Vermüllte Meere: Europaparlament sagt Einwegplastik den Kampf an

10.10.2018

Wir müssen Einwegplastik vermeiden und gleichzeitig das vorhandene Plastik als wertvollen Rohstoff betrachten. Es muss besser gesammelt und recycelt werden.

Zur heutigen Abstimmung im Umweltausschuss über die Reduzierung von Einwegplastik erklärt Karl-Heinz Florenz (CDU), der in der EVP-Fraktion für das Dossier zuständig ist:

“Plastikbesteck, Strohhalme, Zigarettenfilter: Rund 140 Millionen Tonnen Plastikmüll schwimmt in unseren Meeren. Die Fläche entspricht ungefähr der Größe Mitteleuropas. Wir müssen jetzt handeln, sonst könnte es bald zu spät sein.

Dazu gehört in erster Linie, dass sich Europa intensiv um innovative und umweltfreundliche Alternativen zu Plastik bemühen muss. Wattestäbchen können auch aus Papier- oder Holz hergestellt sein. Wichtig ist, dass wir unseren Umgang mit dem Kunststoff ändern und weniger Einwegplastik nutzen: Es muss für die Umwelt sicher sein und für die Industrie wirtschaftlich. So schaffen wir zudem neue Arbeitsplätze.

Es geht heute nicht darum die Plastikindustrie zu bestrafen. Schließlich ist der Kunststoff in vielen Bereichen unseres Alltags nicht wegzudenken: Es hilft Lebensmittel länger frisch zu halten, Autos leichter zu machen oder Blutkonserven aufzubewahren. Unser Ziel muss es sein, die Industrie zu Innovationen zu motivieren. Wir müssen die Recyclingqualität und die Wirtschaftlichkeit verbessern. Im Schnitt gehen rund 95 Prozent des Wertes von Plastik verloren, dies sind 70 bis 105 Milliarden Euro pro Jahr.

All dies sind handfeste Gründe, Einwegplastik zu vermeiden und das vorhandene Plastik als wertvollen Rohstoff zu betrachten und besser zu sammeln und zu recyceln.“


Hintergrund:
Einwegplastik-Produkte machen 70 Prozent der Müllberge in den Ozeanen aus. Die EU-Kommission hat deshalb vorgeschlagen, sechs Einwegprodukte wie Wattestäbchen, Besteck, Teller, Strohhalme ect. zu verbieten, wenn es Alternativen gibt. Voraussichtlich Ende Oktober wird das Plenum über die Vorschläge abstimmen.

Für weitere Informationen:
Karl-Heinz Florenz MdEP, Tel. +32 2 28 47320