Schwab/Simon hinterfragen Kommissions-Genehmigung der Fusion der Londoner Börse mit Finanzdienstleister Refinitiv

13.01.2021

Kommission genehmigt neues Finanz-Datenoligopol / neue Abhängigkeit von Drittstaat droht / Marktentwicklung für EU-Finanzstandorte Frankfurt, Paris und Mailand von großer Bedeutung

Zur erteilten Genehmigung der Fusion zwischen der Börse "London Stock Exchange" und dem Finanzmarktinformationsdienstleister "Refinitiv" durch die EU-Kommission erklären Andreas Schwab (CDU), binnenmarktpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion und Sven Simon (CDU), handelspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Gruppe:

"Wir hinterfragen diese Entscheidung der EU-Kommission. Es erstaunt, dass die EU-Kommission gerade dabei ist, mit der LSE und Refinitiv ein neues Finanz-Datenoligopol zu genehmigen, obwohl sie u.a. mit dem Digital Markets Act jüngst erst Gesetze vorgeschlagen hat, um Datenoligopole zu zerschlagen und echten Wettbewerb um Daten im EU-Binnenmarkt zu ermöglichen.

Auf gut Deutsch heißt das: Wir könnten im Finanzmarktbereich eine neue Datenkrake bekommen, die es europäischen Unternehmen schwierig macht, wettbewerbsrelevante Daten zu bekommen. Damit könnten für europäische Unternehmen neue Abhängigkeit gegenüber einem Drittstaat entstehen. Die Entwicklung dieser Märkte ist vor allem vor dem Hintergrund des Brexit von großer Bedeutung, nicht nur für den Finanzstandort Frankfurt, sondern auch für Paris und Mailand. Deswegen muss die Kommission die relevanten Marktsegmente in den kommenden Jahren besonders gründlich prüfen."

Für weitere Informationen:
Dr. Andreas Schwab MdEP: +32 228 45938
Prof. Dr. Sven Simon MdEP: +32 228 45317