Pieper zu EU-Kommisson/Wasserstoff: In letzter Sekunde Kurve weg vom Wasserstoff mit Goldrand gekriegt

23.05.2022

EU-Kommission legt Entwurf für Rechtsakt zu Wasserstoff vor / Neue Anlagen sollen bis 2027 von vielen Vorgaben ausgenommen bleiben / Bei Wind- oder Sonnenflauten ist Ersatzstrombezug aus dem allgemeinen Stromnetz noch viel zu kompliziert

Am Wochenende hatte die EU-Kommission ihren Entwurf für einen delegierten Rechtsakt zu Wasserstoff vorgelegt. Dazu erklärt Markus Pieper (CDU), parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament und Berichterstatter für die Erneuerbare-Energien-Richtlinie:

"Die Kommission hat buchstäblich in letzter Sekunde die Kurve weg vom Wasserstoff mit Goldrand gekriegt. Gut ist, dass bis 2027 neu gebaute Anlagen von den komplizierten Vorgaben größtenteils ausgenommen bleiben, realistischer wäre jedoch 2030. Zudem muss die Wasserstoff-Produktion von Altanlagen mit weniger Auflagen erfolgen können.

 

Auch der kontinuierliche Strombezug aus den Energienetzen ist für die grüne Wasserstoff-Produktion bislang schlecht geregelt. Für den Fall von Wind- oder Sonnenflauten ist ein Ersatzstrombezug aus dem allgemeinen Stromnetz noch viel zu kompliziert. Diesen Flaschenhals muss die Kommission durch vereinfachte Nachweisverfahren und Akzeptanz auch für Energie aus Kernkraft oder Gas zur H2 Produktion noch auflösen. "

Hintergrund:
Der delegierte Rechtsakt zu Wasserstoff basiert auf der bestehenden Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED II) und regelt die Rahmenbedingungen für die erneuerbare Wasserstoff-Produktion in Europa. Mit der Vorlage des delegierten Rechtsakts beginnt nun eine 4-wöchige Konsultation, deren Ergebnisse in den endgültigen Vorschlag einfließen. Der Rechtsakt ist hier abrufbar: https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/7046068-Production-of-renewable-transport-fuels-share-of-renewable-electricity-requirements-_en

Für weitere Informationen:
Dr. Markus Pieper MdEP: +32 228 45305