Niebler: Wasserstoff kann zu europäischer Erfolgsgeschichte werden

17.05.2021

Wasserstoff spielt entscheidende Rolle beim Erreichen der Klimaziele / Markt für bezahlbaren Wasserstoff schaffen / EU muss richtige Anreize für Investionen in alle relevanten Technologien entlang der Wertschöpfungskette setzen 

Das Europaparlament debattiert heute und stimmt am Mittwoch über seine Position zur Europäischen Wasserstoffstrategie ab. Dazu erklärt Angelika Niebler (CSU), Co-Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe, Vorsitzende der CSU-Europagruppe und Berichterstatterin der EVP-Fraktion:

„Wasserstoff ist eine Zukunftstechnologie, die eine entscheidende Rolle beim Erreichen der europäischen Klimaziele spielen wird. Als Ersatz für fossile Brennstoffe kann erneuerbarer und kohlenstoffarmer Wasserstoff zur CO2-Reduzierung in energieintensiven Industrien wie Stahl, Chemie oder Zement beitragen.

Ich bin überzeugt, dass Wasserstoff zu einer europäischen Erfolgsgeschichte werden kann. Im Europäischen Parlament stellen wir dazu jetzt die Weichen. Als EVP haben wir uns dafür eingesetzt, schnell einen Markt für bezahlbaren Wasserstoff zu schaffen. Dabei kommt dem Wasserstoff aus kohlenstoffarmer Erzeugung als Übergangslösung eine besondere Rolle zu. Nur wenn wir die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff mit dem sogenannten blauen Wasserstoff ergänzen, werden wir schnell genug einen funktionierenden Markt schaffen. Wir haben dafür gekämpft, dass Technologien zur Erzeugung von kohlenstoffarmem Wasserstoff, wie die Kohlenstoffabscheidung und -nutzung entsprechend gefördert werden.

Der Einsatz von Wasserstoff wird eine entsprechende Infrastruktur benötigen. Dabei sollten wir zunächst auf unser bestehendes Gasnetz zurückgreifen und es für den Wasserstofftransport nutzen. Sogenanntes „Blending", also die Beimischung von Wasserstoff in Erdgas, kann zudem zur Dekarbonisierung des Gassektors entscheidend beitragen. Für die anstehenden Investitionen muss die EU die richtigen Anreize setzen, damit private und öffentliche Investoren in alle relevanten Technologien entlang der Wertschöpfungskette für Wasserstoff investieren. Außerdem müssen wir sicherstellen, dass gerade auch kleine und mittelständische Unternehmen bei dieser Entwicklung Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten und notwendiger Technologie haben.

Ich bin froh, dass wir einen pragmatischen Kompromiss erreichen konnten, der Wasserstoff als wichtige Technologie für den Green Deal berücksichtigt und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie im Blick hat.“

Für weitere Informationen:
Prof. Dr. Angelika Niebler MdEP, +32 228 45390