Niebler: Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung schlecht für Mittelstand

22.06.2022

An der Börse notierte KMU und Betriebe mit mehr als 250 Mitarbeitern betroffen / Berichterstattungspflicht bedeutet riesige Herausforderungen 

Vertreter von Europaparlament, Rat und EU-Kommission haben sich heute auf einen Kompromiss bei der Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) geeinigt. Hierzu erklärt Angelika Niebler (CSU), Co-Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe und Mitglied im zuständigen Rechtsausschuss:

„Diese Einigung ist für den deutschen Mittelstand äußerst unbefriedigend. Dass an der Börse notierte KMU nun doch zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet werden sollen, kann die betroffenen Unternehmen vor riesige Herausforderungen stellen. Sie müssen ihre Prozesse umstellen, zusätzliches Personal einstellen und die Einhaltung von Vorgaben streng kontrollieren. Das alles kostet unsere Unternehmen viel Zeit und Geld. Ganz zu schweigen von den mittelständischen Betrieben mit mehr als 250 Mitarbeitern, die nunmehr auch von diesem Vorschlag betroffen sind.

In diesen schwierigen Zeiten, die durch die Pandemie, die Energiekrise, abgerissene Lieferketten und den Krieg in der Ukraine verursacht werden, dürfen wir die Betriebe nicht weiter belasten. Allein in Deutschland fallen mit dieser Einigung zehn Mal so viele Unternehmen als bisher unter den Anwendungsbereich und sollen jetzt mit noch mehr Bürokratie bei ungewissem Mehrwert konfrontiert werden. Europaweit sind rund 50.000 Betriebe von den Vorgaben betroffen. Bei der nationalen Umsetzung muss die Ampel nunmehr sicherstellen, dass der Mittelstand nicht exzessiv belastet wird und Schutzmaßnahmen greifen.“

Für weitere Informationen:
Prof. Dr. Angelika Niebler MdEP, Tel. +32 228 45390