Mortler: Schrittweiser Verwendungsstopp von Quecksilber ist zeitgemäß

17.01.2024

Plenum gibt grünes Licht für Überarbeitung der Quecksilberverordnung / keine Mehrheit für Ausnahmen beim allmählichen Zahnamalgam-Verbot 

Das Europäische Parlament hat heute über die Überarbeitung der EU-Quecksilberverordnung abgestimmt. Dazu erklärt Marlene Mortler (CSU), Berichterstatterin der EVP-Fraktion für dieses Thema:

„Es ist absolut zeitgemäß und wichtig, die Verwendung von Quecksilber schrittweise einzustellen. Die negativen Auswirkungen auf die Umwelt sind bekannt und gut erforscht.

Quecksilber ist in Form von Zahnamalgam in manchen Mitgliedsstaaten jedoch noch sehr weit verbreitet. Dafür gibt es oft gute Gründe. Ich bin etwas enttäuscht, dass mein Vorschlag für ein Amalgamverbot mit Ausnahmen heute keine Mehrheit gefunden hat. Ich bin nämlich überzeugt davon, dass dieser Vorschlag die Interessen von Mitgliedsstaaten und Bürgern gut in Einklang gebracht hätte. Fakt ist, dass die Erstattung von Amalgamalternativen oft entweder gar nicht möglich ist oder aber einen erheblichen Kostenaufwand für die Patientinnen und Patienten bedeutet. Ein Phase-Out mit Ausnahmen hätte den Mitgliedsstaaten die notwendige Zeit gegeben, um die Erstattungssysteme anzupassen und Amalgamalternativen noch besser erforschen zu lassen.“

Hintergrund:
Mit diesem Vorschlag wird die bereits bestehende EU-Quecksilberverordnung überarbeitet. Das dort festgelegte Verbot von Amalgamfüllungen für Kinder mit Milchzähnen, Schwangere und Stillende wird mit dieser Überarbeitung um ein Anwendungsverbot von Zahnamalgam für die allgemeine Bevölkerung erweitert. In medizinisch notwendigen Fällen soll eine Behandlung aber weiterhin erlaubt bleiben. Die Verordnung regelt außerdem noch andere verbleibende Anwendungsgebiete von Quecksilber wie in Krematorien, in Leuchttürmen und in Lampen. Interinstitutionelle Verhandlungen mit Rat und Kommission sollen im Februar beginnen.

Für weitere Informationen:
Marlene Mortler MdEP, Tel. +33 3881 75312