Mehr Schutz für Europas Bahnpassagiere

09.10.2018

Entschädigung bei Verspätungen, mehr Informationen für Reisende, bessere Unterstützung für Fahrgäste mit Behinderung: Verkehrsausschuss des Europaparlaments stimmt für Modernisierung der Fahrgastrechte im Schienenverkehr.

Zur heutigen Verkehrsausschuss-Abstimmung über die Modernisierung der Bahnfahrgastrechte erklärt Dieter-Lebrecht Koch (CDU):

"Es sind gute Nachrichten für Europas Bahnpassagiere: Mit der heutigen Abstimmung machen wir uns dafür stark, dass die Rechte von Fahrgästen der europäischen Eisenbahnen gestärkt werden und einfacher durchsetzbar sind. So werden Fahrgäste im Falle von Verspätungen künftig fair und angemessen entschädigt. Passagiere, deren Zug mehr als zwei Stunden zu spät kommt, sollen den Ticketpreis vollständig zurückerstattet bekommen. Bei Verspätungen bis zu eineinhalb Stunden sind 50 Prozent des Ticketpreises fällig, bei Verspätungen bis zu zwei Stunden 75 Prozent.

Mit diesen neuen Regeln bringen wir die europäischen Eisenbahnunternehmen dazu, pünktlicher und effizienter zu werden. Zudem schaffen wir mit den neuen Entschädigungsregeln Rechtssicherheit für Fahrgäste und Eisenbahnunternehmen gleichermaßen.

Wir stellen auch sicher, dass Menschen mit Behinderungen und eingeschränkter Mobilität einfacher und spontaner Bahn fahren können. Die Vorlaufzeit, nach der Passagiere, die auf Hilfen am Bahnsteig angewiesen sind, wird drastisch verkürzt. Sie soll künftig von der Größe des Bahnhofs, gemessen in Passagierzahlen, abhängen. Darüber hinaus sollen die Eisenbahnunternehmen verpflichtet werden, in allen Zügen, die sie betreiben, Mitnahmemöglichkeiten für Fahrräder zu schaffen.“

Hintergrund:
Die neuen Vorschriften gelten europaweit und für alle Schienenverkehrsarten, ob privat, öffentlich, regional oder international. Die modernisierten Fahrgastrechte werden im Oktober oder November im Plenum abgestimmt und sollen voraussichtlich ab 2020 gelten.


Für weitere Informationen:
Dr. Dieter-Lebrecht Koch MdEP, Tel. +32 2 28 47761