Lins/Liese: Ambitionierte CO2-Ziele für Waldbewirtschaftung und andere Sektoren

14.03.2023

Auf Expertise von Land- und Forstwirten zurückgreifen / aktiv bewirtschafteter Wald speichert mehr CO2 / individuelle Reduktionsziele angepasst an Wirtschaftskraft der Mitgliedsstaaten

Das Plenum hat heute die Verhandlungsergebnisse von drei Fit for 55-Berichten (1. Verordnung zur Lastenteilung (Effort Sharing) 2. Land- und Waldnutzung (LULUCF), 3. Marktstabilitätsreserve im Emissionshandel) angenommen.

Zu den Zielen zur Steigerung der Klimaambitionen im Bereich Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) erklärt Norbert Lins (CDU), Vorsitzender des Agrarausschusses:

"Nachhaltige Waldbewirtschaftung sorgt dafür, dass der Wald mehr CO2 speichert und somit langfristig zum Klimaschutz beitragen kann. Unser Ziel ist es, eine Balance bei der aktiven Nutzung von Wäldern zu schaffen. Wir müssen in Zukunft wieder vermehrt auf die Expertise von Land- und Forstwirten zurückgreifen, um die optimale gesellschaftliche Gesamtleistung von Wäldern, Mooren und Böden zu erreichen. Hier wird das Carbon Removal Framework eine entscheidende Rolle spielen.

Unser Fokus sollte zuallererst auf der Beseitigung fossiler Emissionen liegen. Dafür müssen wir fossile Produkte durch nachhaltige und nachwachsende ersetzen. Wir brauchen also eine aktive Waldwirtschaft. Es darf nicht einfacher und billiger sein, Holz zu importieren, als die lokale Produktion zu fördern. Zudem speichert ein gesunder und aktiv bewirtschafteter Wald auch mehr CO2 und wird langfristig an den Klimawandel angepasst."


Zur Verordnung zur Lastenteilung (Effort Sharing) erklärt Peter Liese (CDU), umweltpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion:

„Mit der heute angenommen Effort Sharing Regulation legt die EU auch neue Ziele für die Mitgliedstaaten in Bereichen fest, die bisher nicht vom Europäischen Emissionshandel erfasst sind. Dazu gehören beispielsweise der Straßenverkehr, das Heizen von Gebäuden, die Landwirtschaft oder die Abfallbeseitigung.

Für die Mitgliedstaaten gelten unterschiedliche, an ihre Wirtschaftskraft angepasste Ziele. So sind etwa die Ziele für Rumänien und Bulgarien weniger ambitioniert als diejenigen für Deutschland, Dänemark, Finnland, Luxemburg oder Schweden. Wir müssen die Tatsache berücksichtigen, dass in den reicheren EU-Ländern manche Familien eventuell drei Autos haben, während in Rumänien und Bulgarien teilweise noch Pferdefuhrwerke genutzt werden. Das deutsche Ziel ist absolut kompatibel mit den Vorgaben, die sich Deutschland noch unter der Regierung von Angela Merkel nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts selbst gegeben hat. Es ist gut, dass jetzt auch die anderen europäischen Länder feste Ziele haben.“

Für weitere Informationen:
Norbert Lins MdEP, Tel. +33 3881 75819
Dr. Peter Liese MdEP, Tel. +33 3881 75981