Zur in der Nacht erfolgten Trilog-Einigung zum EU-Zertifizierungsrahmen für die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre ("Carbon Removals") erklären:
Peter Liese (CDU), umwelt- und klimapolitischer Sprecher der EVP-Fraktion:
„Ich bin sehr froh darüber, dass dieser wichtige Schritt für die europäische Klimapolitik getan wurde. Mit der Einigung schaffen wir einen klaren Rahmen für CO2-Entnahmen in der EU. Ohne negative Emissionen durch natürliche oder technische Senken werden wir unsere ehrgeizigen Klimaziele nicht erreichen. Dies hat insbesondere der Weltklimarat, IPCC, immer wieder festgestellt. Mit der jetzigen Einigung reizen wir weitere Innovationen an und belohnen die, die dadurch einen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Weitere Schritte müssen folgen. Hier müssen wir dringend mehr Unterstützung geben, damit diese Produkte im großen Stil hergestellt werden und dadurch auch kostengünstiger werden. Ich persönlich setze mich nachdrücklich dafür ein, zumindest technische Lösungen in das Emissionshandelssystem (ETS) einzubeziehen.“
Norbert Lins (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung:
„Ein effektives Anreizsystem wie im Zertifizierungsrahmen zur Kohlenstoffentnahme ist essentiell für eine zukunftsfähige Landwirtschaft, um Technologien und Methoden zu fördern, die Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre entfernen. Ich erwarte jetzt von der Europäischen Kommission, dass sie präzise Voraussetzungen schafft, damit unsere Landwirte tatsächlich von diesen Maßnahmen profitieren können, um ihr Einkommen zu sichern. Unser Engagement gilt einer Politik, die wirtschaftliche Stärke mit der Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken verbindet, um Europa auf einen Weg des Fortschritts und der Resilienz zu führen.“
Hintergrund:
Der Vorschlag der EU Kommission über den Unionsrahmen für die Zertifizierung von CO2-Entnahmen enthält Regeln für die Überwachung, Meldung und Überprüfung von CO2-Entnahmen ("Carbon removals"). Er ergänzt die Anstrengungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und wird dadurch zu dem ehrgeizigen Ziel der EU beitragen, bis 2050 – wie im europäischen Klimagesetz festgelegt – Klimaneutralität zu erreichen. Das Parlament hatte seine Position dazu im November festgelegt.
Technologien z.B. zur Entnahme von CO2 aus der Luft gibt es bereits. Natürliche Senken speichern CO2 in Wäldern, Mooren oder im Boden durch sogenanntes „Carbon Farming“. Darüber hinaus gibt es technische Lösungen zur Abscheidung von CO2 und Verpressung unter die Erde. In den letzten Jahren wurden aber auch „direct air capture“ weiterentwickelt. Hier gibt es bereits Unternehmen, die aus CO2, das aus der Luft gewonnen wurde Produkte, wie zum Beispiel Pflastersteine herstellen, in denen das CO2 dauerhaft gespeichert ist.
Für weitere Informationen:
Dr. Peter Liese MdEP: +32 228 45981
Norbert Lins MdEP: +32 228 45819
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