Liese: Europäische Zusammenarbeit in der Krebsbekämpfung unverzichtbar

15.02.2022

Bürokratie und unterschiedliche Datenschutz-Regelungen in Mitgliedstaaten belasten Forschung / Behandlungskosten im Ausland erstatten / konkrete Maßnahmen müssen folgen

Das Europaparlament diskutiert heute seine Position für den Kampf gegen Krebs. Morgen wird der Abschlussbericht des zuständigen Sonderausschusses verabschiedet. Hierzu erklärt Peter Liese (CDU), gesundheitspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion:

„Grenzüberschreitende Forschung ist unerlässlich um den Krebs zu bekämpfen. Das gilt für alle Krebsarten, aber besonders für seltene Krebsarten und Krebs bei Kindern. Nur durch europäische Zusammenarbeit werden ausreichend schnell genügend Patienten, zum Beispiel für klinische Prüfungen, zusammenkommen, um zeitnah Innovationen in den Markt zu bringen. Die Forscherinnen und Forscher leiden aber an übermäßiger Bürokratie und unterschiedlichen Datenschutz-Regelungen in den Mitgliedstaaten. Dies muss sich dringend ändern. Darüber hinaus brauchen wir maßgeschneiderte Anreize, um die Entwicklung von Arzneimitteln für Kinderkrebs zu fördern und den Zugang zu grenzüberschreitenden klinischen Studien zu erleichtern.

Wir wollen auch, dass Behandlungen im Ausland einfacher erstattet werden. Schließlich kann es lebenswichtig sein, einen Experten im Ausland zu konsultieren, wenn etwa bei einer seltenen Krebsart im eigenen Land kein Spezialist vorhanden ist. Wir fordern deshalb eine Änderung der Richtlinie über Patientenrechte. Die Politik muss anerkennen, dass Krebspatienten keine Zeit für lange Rechtsstreitigkeiten haben.

Wir wollen zudem den Zugang zu wirksamen und preisgünstigen Arzneimitteln durch gemeinsame Ausschreibungen wie bei den Impfstoffen erleichtern. Dies ist insbesondere für kleinere und einkommensschwache Mitgliedstaaten extrem wichtig.

Es darf nicht sein, dass Menschen, die zum Beispiel als Kind oder Jugendliche Krebs gehabt haben, noch Jahrzehnte später diskriminiert werden, indem man ihnen etwa den Zugang zu Versicherungen oder Krediten erschwert. Dies muss sich ändern, auch durch konkrete Gesetzgebung z.B. im Rahmen der Europäischen Versicherungsrichtlinie. Wir erwarten jetzt von der EU-Kommission, dass unsere Ideen schnell in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden.“

Für weitere Informationen:
Dr. Peter Liese MdEP, Tel. +33 38817 5981