Europaparlament will EU-Forschungsförderung ausbauen

21.11.2018

Neue Programmansätze für 2021-2027. Bisherige Ziele bei der Forschungsförderung wurden knallhart verfehlt. Europa muss gegenüber China und USA wettbewerbsfähig bleiben.  

Zum heutigen Votum des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie des Europaparlaments zum Forschungsrahmenprogramm "Horizon 2021-2027" sagte der Europaabgeordnete Christian Ehler (CDU), der das Dossier für die EVP-Fraktion betreut:

"Wir wollen das Budget für Forschung und Innovation von 94 Milliarden Euro auf 120 Milliarden Euro aufstocken. Das ist das Minimum, damit die europäische Industrie im Vergleich zu den Vereinigten Staaten und China bei Forschung und Innovation wettbewerbsfähig bleibt. Leider besteht immer noch ein eklatantes Ungleichgewicht zwischen den tatsächlichen Ausgaben für die Forschung und dem Beschluss der Staats- und Regierungschefs von vor zehn Jahren, drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Forschung und Innovation zu investieren. Bislang haben wir das wichtigste Ziel der Europa 2020-Strategie knallhart verfehlt.

Um die dringlichsten Herausforderungen anzugehen, sollte mehr als die Hälfte, nämlich 55 Prozent des neuen Horizont Europa-Budgets der Förderung von Exzellenz-Verbundprojekten gewidmet sein. Dort arbeiten Universitäten, Forschungseinrichtungen und die Industrie zusammen. In weniger als drei Monaten hat das Parlament eine Verhandlungsposition gefunden. Die Mitgliedsstaaten sollten genauso ehrgeizig sein, so dass wir uns noch vor den Europawahlen im Mai 2019 auf ein Ergebnis verständigen können."

Hintergrund:
Die Abgeordneten fordern die Stärkung der Forschungsförderung in den Bereichen
*             Umsetzung der CO2-freien Energieerzeugung in der Industrie;
*             Erhaltung des europäischen Kulturerbes mit der Schaffung eines eigenen Clusters und einer Europäischen Kulturerbe-Cloud;
*             Quantentechnologie und Künstliche Intelligenz;
*             Kampf gegen Krebserkrankungen bei Kindern;
*             Terrorismusbekämpfung und Katastrophenschutz.

Das Europaparlament möchte zudem Großbritannien die Tür offenhalten, am Horizont Europa-Programm teilzunehmen einschließlich der Projektkoordinierung. Das Programm soll offen sein für die Welt und keine Trump-ähnlichen Abschottungspläne imitieren. Gleichzeitig soll internationalen Mitbewerbern wie China deutlich gemacht werden machen, dass es keinen einseitigen Ausverkauf europäischen geistigen Eigentums bei Wissenschaft und Forschung geben wird.

Für weitere Informationen:
Dr. Christian Ehler MdEP, Tel. +32 2 284 7325