Europäische Impfstrategie

27.01.2021

Berichte über reduzierte Impfstofflieferungen und geringe Wirksamkeit des Impfstoffes von AstraZeneca haben für Verunsicherung gesorgt.
Die Europäische Union wird notfalls auch mit Exportkontrollen reagieren müssen, wenn Unternehmen die vertraglich vereinbarten Lieferungen an die EU reduzieren und gleichzeitig andere Kunden beliefern.
Um eine kontinuierliche Impfstoffversorgung sicher zu stellen, arbeiten die EU und die Mitgliedstaaten gemeinsam mit den Impfstoffherstellern mit Hochdruck daran, die Produktionskapazitäten für Impfstoffe weiter auszubauen. Bis zum Frühjahr wird die Impfstoffversorgung deutlich besser werden. Die Zahl der Impfdosen von BioNTech/Pfizer wird durch eine Produktionsumstellung zunehmen. Neben dem schon zugelassenen Impfstoff von Moderna wird voraussichtlich Ende Januar der Impfstoff von AstraZeneca zugelassen werden. Dass dieser Impfstoff nur eine Wirksamkeit von 8% bei älteren Menschen hat, ist eine Falschmeldung. Tatsache ist: Der Impfstoff hat auch bei älteren Menschen eine gute Immunantwort gezeigt und wird voraussichtlich Ende dieser Woche zugelassen werden. Von diesem Impfstoff hat die EU 400 Millionen Impfdosen bestellt und die Lieferung beginnt voraussichtlich im Februar. Mit einer Zulassung des Impfstoffes von Johnson & Johnson, von dem die EU 400 Millionen Dosen bestellt hat, wird ebenfalls in Kürze gerechnet. Die Zulassung des Impfstoffes von Curvac wird ebenfalls noch im Frühjahr erwartet.
Damit bleibt unser Ziel realistisch, bis März 2021 mindestens 80 % der Menschen über 80 Jahren sowie 80 % des Personals in Gesundheits- und Sozialberufen in der EU zu impfen. Bis Sommer 2021 sollten 70 % der gesamten erwachsenen Bevölkerung in den EU-Mitgliedstaaten geimpft sein.
Damit eine Impfung in allen Mitgliedstaaten zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, ist aktuell eine europäische Impfbescheinigungen, die unter voller Wahrung der EU-Datenschutzvorschriften die Kontinuität der Gesundheitsversorgung unterstützt, in Arbeit.