Christine Schneider zur Gender Pay Gap: Zeit, unsere Verpflichtung des gleichen Entgelts für gleiche Arbeit endlich zu erfüllen

04.03.2021

EU-Kommission legt Vorschlag für mehr Gehältertransparenz vor / Frauen in der EU verdienen durchschnittlich 16% weniger als Männer / Transparenz und Vergelichbarkeit sind nur Teil der notwenigen Maßnahmen

Die EU-Kommission stellt heute ihren Vorschlag zur Gehältertransparenz vor. Dazu erklärt Christine Schneider (CDU), Sprecherin der CDU/CSU-Gruppe im Ausschuss für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter im Europaparlament:

"Es ist Zeit, dass wir unsere Verpflichtung des gleichen Entgelts für gleiche Arbeit endlich erfüllen. In der EU verdienen Frauen durchschnittlich 16 % weniger als Männer, und ein Grund dafür sind die geschlechtsspezifischen diskriminierenden Lohn- und Gehaltsunterschiede. Ich begrüße, dass die Kommission mit der heutigen Vorlage Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern EU-weit einen besseren Einblick in die Lohn- und Gehaltsstrukturen ermöglichen wird, sodass geschlechtsspezifische Benachteiligungen deutlicher sichtbar und Forderungen nach gleicher Entlohnung leichter durchsetzbar werden. Das Auskunftsrecht für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über Lohn- und Gehaltsniveaus muss überall in der EU gegeben sein. Dabei muss allerdings die besondere Struktur unserer kleinen und mittelständischen Unternehmen zwingend berücksichtigt werden.

Für mich stellt die Präzisierung des Begriffs der gleichwertigen Arbeit einen Kernpunkt des Gesetzes dar, denn nur so ist eine Vergleichbarkeit im Sinne des EU-Gleichbehandlungsrechts gegeben. Um den Gender Pay Gap zu verringern und Geschlechterstereotypen zu bekämpfen bedarf es aber eines ganzen Schirms an Maßnahmen: Entgelttransparenz spielt dabei eine wichtige Rolle, ebenso gehören aber auch eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben sowie eine ausgewogene Vertretung beider Geschlechter in Gesellschaftergremien dazu. Nur wenn Frauen die Chance haben, Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen, wird sich diese Lücke schließen lassen.

Schlechter bezahlte Positionen, ein ungleicher Anteil an Haus- und Pflegearbeit und die Lohndiskriminierung müssen wir mit breiter Flanke begegnen. Dazu zählt der Zugang zu hochwertigen Dienstleistungen und Infrastrukturen für die Kinder- und Altenbetreuung, die Förderung des Unternehmertums von Frauen, Förderung von Bildung, Ausbildung und Erhaltung neuer digitaler Fertigkeiten und Fähigkeiten, insbesondere in den MINT-Fächern und ein gesundes und ausgewogenes Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben."

Für weitere Informationen:
Christine Schneider MdEP: +32 228 45791